Ich bin Doktorand am Konrad-Zuse-Zentrum Berlin und wurde von der Berlin Mathematical School durch ein Stipendium ausgezeichnet. Obwohl ich das Mathematikstudium sehr gut abgeschlossen habe, hatte ich vor dem Studium große Selbstzweifel. Schon in der 7. Klasse hat mich zum Beispiel die Divisionsregel von Brüchen „verrückt gemacht“, und ich musste noch weitere 7 Jahre warten, bis ich im ersten Semester Mathematik die Antworten dazu gefunden habe. Diese Erfahrungen haben mich motiviert, am Fibonacci-Mentorenprogramm teilzunehmen, um Kindern, die Fragen in Mathematik haben, Erklärungen zu liefern, die Lehrer oder Eltern vielleicht nicht bieten können.
Ich betreue ein aufgewecktes, hochbegabtes Mädchen mit russischem Hintergrund einer alleinstehenden Studentin, welche mit nur 11 Jahren bereits einige Mathematik- Preise und eine besonders hohe Erwartungshaltung an sich selbst mitbringt. Knobelwettbewerbe wie die Mathematik-Olympiade sind für sie keine spaßige Angelegenheit, sondern verbunden mit Leistungsdruck. Oft traut sie sich nicht selbst, mathematische Dinge zu hinterfragen, denn etwas nicht zu wissen, sieht sie als Makel. Unter diesen Umständen ist es natürlich schwer möglich, mit kindlicher Naivität und Geisteswitz die Mathematik kennen zu lernen. Deshalb besteht unser Mentoring zu einem Teil aus Spielen. Durch die Spiele soll ein Zugang zur Mathematik gefördert werden, der die Seele vor Freude hüpfen lässt. Ihr Lieblingsspiel ist „Mensch ärgere dich nicht“.
Adam Nielsen, Mathematiker