Erfahrungsbericht von Amins Mutter
„Ich möchte Astronaut werden und bei der Marsexpedition 2026 dabei sein. Aber heiraten und Kinder bekommen möchte ich erst danach – damit die mich nicht vermissen, wenn ich so lange weg bin.“ (Amin mit neun Jahren)
Unser Sohn Amin ist mittlerweile elf Jahre. Kurz nach seiner Einschulung mit sechs Jahren wurden wir zum Elterngespräch eingeladen, in dem uns seine Klassenlehrerin
mitteilte, dass er zwar „ganz schlau“ sei, aber vor allem den Unterricht störe, sich nicht an Regeln halten wolle und zuweilen aggressiv auf seine Mitschüler reagiere. Wir entgegneten, dass er sich wahrscheinlich unterfordert fühle und baten um eine individuelle Förderung, die wir gerne als Eltern unterstützen wollten.
Auch nachdem ein Intelligenztest mit sehr hohen Ergebnissen vorlag, war die Lehrerin davon überzeugt, dass es ja nicht „daran“ liegen könne und stellte unseren Erziehungsstil als Eltern in Frage. Besonders bitter empfanden wir es, dass sowohl sie als auch die Schulleitung immer wieder von unserem „kulturellen Hintergrund“
sprachen und diesen als Erklärungsgrund ausmachen wollten.
Obwohl unser Sohn eine Klasse übersprang, langweilte er sich weiterhin und war unausgeglichen. Wir versuchten, die „langweiligen“ Vormittage durch ein abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm auszugleichen. Doch auch da waren ihm die anderen Kinder oft zu albern, er konnte nicht über dieselben Dinge lachen wie sie, und es ging ihm zu langsam voran. „Alles wird immer und immer wieder wiederholt!“, beklagte er sich oft.
Dies ist beim Fibonacci-Mentoringprogramm vollkommen anders: Die Treffen sind spannend, es gibt neue Themen oder „alte“ werden vertieft und man kann so viele
Fragen stellen, wie man möchte. Das genießt unser Sohn am meisten.
Er kam mit zehn Jahren ins Programm und hat einen wunderbaren Mentor, der ihn schwerpunktmäßig in den Bereichen Astronomie und Physik betreut. Gemeinsam betrachten sie Modelle, diskutieren mögliche Forschungsansätze oder führen Versuche durch. Besonderen Spaß macht es unserem Sohn, seine eigenen Theorien mit dem Mentor zu besprechen. Hier wird regelmäßig gelobt und ermutigt, er erhält aber auch ehrliches Feedback, wenn ein Ansatz nicht vielversprechend oder gar falsch ist. Diese Reibung tut ihm gut.
Auch spüren wir als Eltern, dass unser Sohn die 1:1 Betreuung sehr genießt. Endlich gibt es genügend Zeit und Raum für alle Fragen und längere Diskussionen – genau das, was in der Schule immer zu kurz kommt. Nach den Treffen ist unser Sohn meist sehr ausgeglichen und in sich ruhend. Dieser Effekt wirkt noch länger nach, und so kann er auch in anderen Situationen in der Schule (z. B. Hänseleien von Mitschülern) gelassener reagieren und langweilige Episoden besser aushalten.
Wir danken den Unterstützern des Mentorenprogramms für ihr Engagement und hoffen, dass weiterhin viele Kinder und Eltern diese wunderbare individuelle Betreuung erfahren – gerade auch in schwierigen Zeiten.