
Das Fibonacci-Programm hat mich mit einem zehnjährigen polnischen Jungen zusammengebracht, der sich, wie ich, sehr für Mathematik begeistert. Ich bin Mathematikstudentin der Humboldtuniversität Berlin, mache gerade meinen Master und habe über den Verteiler der Studienstiftung des deutschen Volkes von diesem Mentorenprogramm erfahren.
Jeden Montag treffen wir uns für zwei Stunden in einem Nachbarschaftsheim in Neukölln, gleich neben seiner Schule, und können dort ungestört Knobelaufgaben lösen, neue mathematische Bereiche kennenlernen und Spiele spielen. Die Bruchrechnung fällt ihm schon leicht, dabei haben sie in der Schule noch nie darüber gesprochen, das 1×1 ist überhaupt kein Problem und wenn ich ihm etwas Neues erkläre, zeigt er ein enormes Vorstellungsund Abstraktionsvermögen, von dem ich immer wieder überrascht bin. Ich habe viel Freude daran, mir immer wieder Herausforderungen auszudenken, die möglichst den Interessen meines Mentees entsprechen. Auf diese Weise kann ich meine Faszination für mathematische Zusammenhänge teilen und viele Dinge mal wieder aus einer unbedarften Perspektive sehen, woraus Fragen entstehen, die auch mich fordern.
Auf dem Hin- und Rückweg haben wir außerdem genügend Zeit, über seine Freizeit, die Schule und anderes zu sprechen, was ebenfalls ein wichtiger Bestandteil unserer Mentoringbeziehung ist.