Lara Wittig, Studentin der Naturwissenschaften

Ich heiße Lara, bin 18 Jahre alt und studiere zur Zeit im zweiten Semester „Naturwissenschaften in der Informationsgesellschaft“ an der TU Berlin, ein interdisziplinärer, naturwissenschaftlich basierter Studiengang, der sehr viel Freiraum zur persönlichen Entfaltung bietet und mit dem ich vorhabe, mich in Richtung Wissenschaftskommunikation zu entwickeln.
Gleich als ich zum ersten Mal vom Fibonacci-Programm hörte, war ich fasziniert. Auch wenn bei mir selbst nie eine Hochbegabung „diagnostiziert“ wurde, so finde ich doch viele der typischen Punkte in meinem eigenen Werdegang wieder, wodurch sich für mich eine interessante Perspektive auf das Thema ergibt. Ich kam bereits lesend, schreibend und rechnend in die Schule und übersprang die zweite Klasse. Im Schulverlauf begegneten mir einige Herausforderungen, gerade im Umgang mit anderen, durch die ich mich jedoch rückblickend ganz gut durchkämpfen konnte und dadurch jetzt Lena, meine Mentee, hoffentlich unterstützen kann. Als ich dann mit noch nicht ganz 17 Jahren mein Abitur in der Hand hielt, war ich zunächst etwas ratlos, was ich nun mit meinem Leben anfangen sollte, entschied mich dann für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Stiftung Planetarium Berlin. Das war wohl eine der besten Entscheidungen, die ich hätte treffen können, denn dieses Jahr hat mich in vielerlei Hinsicht sehr positiv geprägt. Besonders nahm mein astronomisches Fachwissen zu, einer der Gründe, weshalb ich hier beim Fibonacci-Mentoringprogramm gelandet bin. Dagmar Schilling bekam von einer Kollegin aus dem Planetarium den Hinweis, dass ich bestimmt eine geeignete Mentorin für ein 9-jähriges Mädchen sei, das sich sehr für Naturwissenschaften und auch Astronomie begeistert. Und tatsächlich passt es wunderbar. Seit einem dreiviertel Jahr gehen wir gemeinsam all den Fragen nach, die Lena auf der Seele brennen, sei es die Frage danach, wieso von der Südhalbkugel aus andere Sternbilder zu sehen sind, was eigentlich Licht ist und wie ein Regenbogen entsteht, was eigentlich ein Atom ist, wie Chemie funktioniert oder was bei einem Vulkan­ausbruch passiert. Insgesamt finde ich es beachtlich, wie breit gestreut Lenas Interessen sind, Besonders schön finde ich dabei, dass wir es von Beginn an geschafft haben, uns auf Augenhöhe zu begegnen. Die anfängliche kleine Unsicherheit auf Seiten meiner Mentee ist dabei schnell verflogen. Dazu hat sicherlich auch beigetragen, dass wir einige der Erfahrungen, die sie in ihrem Alltag macht, teilen.
Natürlich müssen wir in diesen merkwürdigen Zeiten viele neue Wege für uns auskundschaften, denn sowohl das Kennenlernen als auch viele unserer Treffen fanden online statt. Ich selbst war erstaunt, wie gut der spielerische Weg der Annäherung für uns beide über Video-Meetings funktioniert hat, in denen wir häufig einfach miteinander reden und online gemeinsam zeichnen und schreiben, auf Fragen kommen und diesen gemeinsam nachgehen, wobei auch ich noch einiges lernen kann. Dabei hatte ich zuvor nicht zu hoffen gewagt, dass es so leicht werden würde, eine derart enge Beziehung zu einem Menschen aufzubauen, den man immer nur durch den Bildschirm sieht. Wir haben gemeinsam aber ein ziemlich gutes Gleichgewicht zwischen Inhalt und sozialer Interaktion, intensiven Gesprächen und gemeinsamem Herumalbern entwickelt, sodass die Treffen wie im Flug vergehen. Seit es langsam Sommer wird, treffen wir uns auch häufig draußen und erklären uns gegenseitig mit Händen, Füßen und häufig auch Kreide die verschiedensten Dinge. Ich freue mich jedes Mal darauf und gehe mit dem schönen Gefühl aus den Treffen, das man wohl nur erlebt, wenn man gemeinsam beginnt, Dinge zu verstehen.

Lara Wittig, Studentin der Naturwissenschaften
Cookie Consent mit Real Cookie Banner