Moritz Y. Becker

Ich habe 2005 an der University of Cambridge in Informatik promoviert und war danach als Wissenschaftler im Bereich Informationssicherheit bei Microsoft Research tätig, bis ich 2013 nach Berlin zog, um einen einjährigen Erziehungsurlaub einzulegen. Bei einer Internetsuche nach möglichen ehrenamtlichen Tätigkeiten im Bereich Begabtenförderung stieß ich auf das Mentorenprogramm Fibonacci.
Über dieses wunderbare Projekt lernte ich im Herbst 2013 einen freundlichen, aufgeweckten elfjährigen Jungen kennen, mit dem ich nun jede Woche zwei Stunden verbringe, um die Geheimnisse der Mathematik, der Natur und der Technik zusammen zu erforschen. In den knapp vier Monaten seither haben wir schon Wasserstoffgas erzeugt und explodieren lassen, ein Seifenschachtelradio für die Mittelwelle gebaut, die Kreiszahl π empirisch bestimmt, Berechnungen aus der speziellen Relativitätstheorie durchgeführt, mit zehn Fingern bis 1023 gezählt und ein kleines Computerspiel programmiert.
Mein Mentee brachte sich im Kleinkindalter das Lesen und Schreiben selber bei, zeigte dann schon früh ein ausgeprägtes Interesse am Auswendiglernen von Fakten und übersprang aufgrund seiner Hochbegabung zwei Grundschulklassen. Mit dem Gymnasialeintritt verschlechterten sich jedoch seine schulischen Leistungen, auch wurde bei ihm das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Das Mentoring mit mir hat weniger das Ziel, ihm mehr Wissen zu vermitteln, als vielmehr seine Eigenmotivation, sein Durchhaltevermögen und seine Lust am Forschen zu fördern. Daher versuche ich, ihm Impulse zu geben aus Themenbereichen, die mich selbst als Kind brennend interessierten, ihn aber dabei nicht mit zu viel Anleitung zu überfrachten (was mir allerdings nicht immer leicht fällt). Denn schließlich ist das selbst Entdeckte immer viel spannender als alles, was man vorgesetzt bekommt!

Moritz Y. Becker, Programmierer
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